Nachhaltiges Badezimmer: Plastik vermeiden für eine gesunde Umwelt

Badezimmer mit einem weißen Waschbecken, einer Toilette, Regendusche und mehreren Dekoelementen.

Hey Leute! Heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, dass mir persönlich sehr wichtig ist: Die Vermeidung von Plastik – genauer gesagt – Mikroplastik! In einer Welt, in der die Produktion von Plastik unaufhaltsam voranschreitet, ist die Vermeidung von Mikroplastik im Badezimmer zu einer drängenden Notwendigkeit geworden. Jedes Jahr fallen weltweit Millionen Tonnen von Plastikmüll an, und insbesondere Mikroplastik hat verheerende Auswirkungen auf unsere Ozeane und die darin lebenden Organismen. Mikroplastik entsteht durch den Zerfall von größeren Plastikteilen oder wird absichtlich in Produkten wie Peelings und Zahnpasten verwendet. Die winzigen Partikel, die oft kleiner als 5 Millimeter sind, können jedoch massive Probleme verursachen.

Die Gefahr von Mikroplastik

Mikroplastik gelangt über verschiedene Wege in unsere Umwelt und hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Tierwelt. Diese winzigen Partikel werden oft von Meerestieren wie Fischen, Krebsen und Muscheln aufgenommen. Der Konsum von Mikroplastik kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen und die Nahrungskette bis zu uns Menschen durchdringen.

Wie gelangt Mikroplastik in unsere Flüsse, Seen und das Meer

Mikroplastik findet seinen Weg in Flüsse, Seen und das Meer auf unterschiedliche Weisen, wobei viele Quellen direkt aus unserem täglichen Leben stammen.

Abrieb von Reifen und Straßenbelägen: Bei jedem Bremsvorgang und durch den alltäglichen Straßenverkehr entsteht Abrieb von Reifen und Straßenbelägen. Diese winzigen Partikel gelangen über Regenwasser in Kanalisationssysteme und von dort aus in Flüsse und letztendlich ins Meer.

Abwasser und Kläranlagen: Mikroplastik gelangt auch über Abwässer in Flüsse und Meere. Dies kann durch das Waschen von synthetischer Kleidung, das Abspülen von Kosmetika und den Einsatz von Reinigungsmitteln mit Mikroplastik erfolgen. Kläranlagen können nicht alle Mikroplastikpartikel effektiv filtern, sodass ein erheblicher Teil in die Umwelt gelangt.

Landwirtschaftliche Einträge: Durch den Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden, die Mikroplastik enthalten, gelangt dieses in die Bodenstrukturen und letztendlich in Flüsse und Seen.

Plastikmüll im Freien: Unachtsam entsorgter Plastikmüll im Freien wird durch Wind und Regen in Gewässer transportiert.
Dieser Müll zersetzt sich im Laufe der Zeit zu Mikroplastik, das dann in die Wasserwege gelangt.

Drei Viertel des Mülls im Meer besteht aus Plastik, konkret gelangen jedes Jahr 4,8 – 12,7 Millionen Tonnen Plastik in die Meere. Dieses Plastik ist ein ständig wachsendes Problem und kostet jedes Jahr zehntausende Tiere das Leben. Denn bis zur völligen Zersetzung von Plastik können mehrere Hundert bis Tausende an Jahren vergehen. [1]

Nachhaltige Zahnbürste aus Holz in einem Glas.
Silverner Rasierhobel mit Rasierschaum
Ein Kosmetiktäschchen in dem sich Tampons, Binden, eine Haarspange und ein Puderpinsel befinden.

Auswirkungen auf die Tierwelt

Gesundheitliche Probleme: Mikroplastik kann chemische Substanzen enthalten, die toxisch sind. Wenn Tiere diese Partikel aufnehmen, können sie ernsthafte gesundheitliche Probleme entwickeln, die sich bis zur Beeinträchtigung ihrer Fortpflanzungsfähigkeit erstrecken.

Verstopfung der Mägen: Viele Meeresbewohner verwechseln Mikroplastik mit Nahrung, was zu Verstopfung ihrer Mägen führt. Dies kann zu einem Mangel an Nährstoffaufnahme und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Veränderung des Ökosystems: Der Eintrag von Mikroplastik kann das natürliche Gleichgewicht in Ökosystemen stören, indem er die Lebensräume der Meeresbewohner verschmutzt und die Artenvielfalt gefährdet

Auswirkungen auf den Menschen

Gesundheitsrisiken: Da Mikroplastik durch die Nahrungskette in unseren Körper gelangen kann, besteht das Risiko von gesundheitlichen Problemen. Die langfristigen Auswirkungen auf den Menschen werden noch erforscht, aber erste Studien deuten auf potenzielle Risiken hin.

Plastikmüll im Meer.

10 Tipps für ein plastikfreies Badezimmer

Hier sind zehn einfache, aber wirkungsvolle Tipps für dein umweltfreundliches Badezimmer:

1. Kompostierbare Wattestäbchen: Entscheide Dich für 100 % natürliche Wattestäbchen aus Bambus und Baumwolle, um Mikroplastik in herkömmlichen Wattestäbchen zu vermeiden. Die vollständig kompostierbaren Ohrenreiniger können bedenkenlos in der Biomülltonne entsorgt werden. Alternativ kannst Du auch wiederverwendbare Kosmetikstäbchen verwenden. Sie sind ideal für Make-up-Korrekturen oder eignen sich auch perfekt als Ohrenstäbchen. Die Silikonspitzen lassen sich ganz easy reinigen.

2. Plastikfreie Kosmetikpads: Reduziere nicht nur Plastik, sondern auch Mikroplastik, indem Du auf waschbare und trocknergeeignete Kosmetikpads umsteigst. Herkömmliche Wattepads enthalten nämlich oft Mikroplastik. Waschbar mit bis zu 60 Grad sind sie im Handumdrehen wieder sauber.

3. Handtücher aus Bio-Baumwolle: Vermindere den Eintrag von Mikroplastik ins Meer, indem Du auf Handtücher aus Bio-Baumwolle umsteigst. Jede Wäsche von herkömmlichen Handtüchern kann Plastikfasern freisetzen.

4. Plastikfreies Duschgel und Haarseife verwenden: Meide Mikroplastik in herkömmlichem Duschgel und Shampoo durch den Einsatz von plastikfreier Seife und nachhaltigen Duschgel und Shampoo. 

5. Zahnbürsten aus Bambus: Setze ein Zeichen gegen Mikroplastik und Plastikmüll, indem Du auf umweltverträgliche Zahnbürsten aus Bambus umsteigst. Bambus-Zahnbürsten mit Holzkohle-Borsten sind nicht nur plastikfrei verpackt, sondern können auch im Biomüll entsorgt werden.

Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.

6. Natur-Zahnseiden: Zahnpflege ist wichtig! Jedoch besteht herkömmliche Zahnseide aus Nylon und ist problematisch, da sie oft gewachst und in Plastik verpackt ist. Alternativen wie Zahnseide aus Seide (wachsbeschichtet und in Glasfläschchen), vegane Zahnseide aus Rizinusöl (mit pflanzenbasierten Fasern und nachhaltiger Verpackung), oder vegane Zahnseide aus Maisstärke (in einem hübschen wiederbefüllbaren Glasflakon) bieten umweltfreundliche Alternativen.

7. Plastikfrei Rasieren: Insbesondere Einwegrasierer verursachen jede Menge Plastikmüll. Ein Systemrasierer ist bereits um einiges umweltfreundlicher, es geht aber auch noch nachhaltiger, nämlich mit einem Rasierhobel. Denn obwohl ein Rasierhobel in der Anschaffung meist teurer ist als herkömmliche Rasierer, ist er um einiges langlebiger und auch die Klingen sind sehr viel günstiger.

8. Deo ohne Plastik: Deodorants sind häufig in Sprühdosen erhältlich, die zweifellos praktisch sind, jedoch auch erheblichen Müll verursachen. Selbst Deo Roll-Ons, obwohl etwas umweltfreundlicher, bestehen größtenteils aus Plastik. Eine effektive Maßnahme, um Plastik im Badezimmer zu reduzieren, besteht darin, auf Deocremes und feste Deos umzusteigen. Diese bieten nicht nur eine nachhaltige Alternative, sondern sind auch umweltfreundlicher und tragen dazu bei, den Plastikverbrauch zu minimieren.

9. Plastikfrei durch die Tage: Hygieneartikel wie Tampons und Binden tragen erheblich zur Müllverschmutzung bei, da sie in der Regel überwiegend aus Plastik bestehen. Eine umweltfreundliche Alternative bieten wiederverwendbare Binden, Slipeinlagen und Menstruationstassen aus Silikon, die problemlos in der Waschmaschine gereinigt und langfristig genutzt werden können. Zusätzlich gewinnt auch nachhaltige Menstruationsunterwäsche an Beliebtheit als umweltschonende Alternative zu herkömmlichen Einwegprodukten.

10. Groß Denken am stillen Örtchen: Toilettenpapier im Handel ist oft in Plastik verpackt, und Unverpackt-Läden, die eine plastikfreie Alternative bieten, sind hauptsächlich in Großstädten präsent. Online gibt es zwar pappverpacktes Toilettenpapier, es ist jedoch teurer als im Einzelhandel, was viele abschreckt. Eine praktische Lösung ist der Kauf von Toilettenpapier in größeren Mengen, um den Plastikmüll zu reduzieren. Die Verpackung kann dann sogar als Müllbeutel weiterverwendet werden. Wichtig ist dabei, auf Recycling-Papier zu achten. Wer vollständig auf Toilettenpapier verzichten möchte, kann eine WC-Handbrause ausprobieren – anfangs ungewohnt, aber oft als hygienischere Alternative empfunden. Wenn Dir der Preis egal ist und Du es trotzdem ausprobieren willst, wirst Du hier fündig.

Es ist an der Zeit, nicht nur Plastik, sondern auch Mikroplastik aktiv zu vermeiden. Gemeinsam können wir einen positiven Einfluss auf die Umwelt ausüben und die Verschmutzung unserer Ozeane stoppen. Mach mit und gestalte Dein Badezimmer plastikfrei, sodass unser wunderschöner Planeten nicht nur für uns, sondern auch für zukünftige Generationen ein lebenswerter Ort bleibt!

Quellen:

1. WWF Deutschland (2023): Das kann kein Meer mehr schlucken: Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll; (https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/plastikmuell-im-meer)

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Barbara Jasmin

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